Berührung gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Ein Mangel daran kann nachweislich krank machen. Umgekehrt können Berührungen sowohl bei körperlichen als auch bei psychischen Erkrankungen therapeutisch eingesetzt werden.
Die Haut ist das Organ, an dem unser Selbstbewusstsein, unsere Identität hängt und das über eine eigene Intelligenz verfügt.
In diesem Buch erklären die Autoren, wie sehr Berührungen Teil unseres biologischen Urprogramms sind. Sie sind unverzichtbar für den Erhalt unserer Gesundheit und mobilisieren als Lebenselixier unsere Selbstheilungskräfte.
Ein informatives Sachbuch, das mit zahlreichen anschaulichen Fallbeispielen, praktischen Übungen und wissenswerten Tipps überzeugt.
Prof. Dr. Bruno Müller-Oerlinghausen
Gabriele Mariell Kiebgis
Berührung
Warum wir sie brauchen, und wie sie uns heilt
Mit großem Praxisteil
Klappenbroschur, ca. 240 Seiten
Erschienen im Ullstein Verlag am 21. September 2018
Sie können das Buch beim Ulstein Verlag bestellen:
Dr. Peter Ansari
Berührung von Müller-Oerlinghausen und Kiebgis
Wie kann man helfen, wenn jemand unter depressiven Verstimmungen leidet, aber gegenüber Tabletten kritisch eingestellt ist? Gibt es da nichts außer Sport und Psychotherapie?
Eine sehr einfache und wirksame Methode ist die Massage. In dem Buch „Berührung – Warum wir sie brauchen und wie sie uns heilt“ haben der Berliner Charité Arzt Müller-Oerlinghausen und die Körpertherapeutin Gabriele Mariell Kiebgis ihre Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis zusammengefügt. Herausgekommen ist ein tiefsinniges Buch, das den Spagat zwischen theoretischer Unterfütterung und praktischer Anleitung wagt...
Januar 2019
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Dr. med. Anna Elisabeth Landis
Ermutigung für Ärzte, Therapeuten, Patienten, für an Berührung Interessierte
Gesundheit ist nicht machbar, entgegen vielen Versprechungen. Wenn in unserem Gesundheitswesen heute so intensiv „ganzheitliche Sichtweise“ oder „integrative Medizin“ versprochen werden, dann soll mit diesen Zauberwörtern das so schwer greifbare Projekt „Gesundheit“ entscheidend vorangetrieben werden. Tatsächlich herrscht jedoch Ratlosigkeit: Wie können wir als Ärzte und Therapeuten unter den gegebenen Bedingungen des ökonomischen Primats uns so konstruktiv wie möglich um diesen konkreten Patienten kümmern, der gerade vor uns sitzt? Mit welchem fachlichen Wissen, mit welcher Lebenserfahrung, mit welcher Einfühlung in den Patienten kommen uns im Gespräch mit ihm hilfreiche Ideen? Geht das fachliche Wissen über die Kenntnis von an Symptomen orientierten Algorithmen hinaus? Ist die Lebenserfahrung ausreichend, um den Unterschied zwischen der allein abrechnungs-relevanten Symptomdiagnose und der für die Abrechnung irrelevanten, jedoch für die therapeutisch nachhaltige Spur entscheidenden Kranksein des Patienten unterscheiden zu können? Kann man es sich leisten, sich in den Patienten einzufühlen, oder sprechen zeitliche und ökonomische Bedrängnis dagegen?
Seit der Lektüre dieses Buches habe ich – Psychiaterin, Psychosomatikerin, Psychoanalytikerin – Patienten in meiner Praxis immer wieder mal die psychoaktive Massage empfohlen, v.a. dann, wenn sie nach unter Umständen schon diversen Psychotherapien in der Vergangenheit erstmals zu mir kamen und um Rat fragten, weil die depressiv-ängstlichen Verstimmungen sie dennoch immer wieder einholten. War ich anfangs noch zaghaft mit diesem Vorschlag, bin ich inzwischen aufgrund der Rückmeldungen der Patienten mutiger: Die professionelle Berührung in der psychoaktiven Massage scheint in manchen Fällen das „missing link“ zu sein, etwas, das bisher gefehlt hatte, um die häufig durchaus konstruktiven und als wertvoll erlebten Erfahrungen der vergangenen Psychotherapie(n) tatsächlich quasi zu „inkorporieren“. Das professionelle Gespräch einer Psychotherapie reicht nicht immer bis dahin, wo der Andere sich verloren hat. Anstatt darüber gekränkt zu sein, sollten wir das anerkennen und anstelle einer erneuten oder anderen Form der Psychotherapie in Erwägung ziehen, ob die fehlende Wegstrecke zu diesem Anderen und für ihn vielleicht eher durch professionelle Berührung überwunden werden könnte.
Zweifel habe ich daran, ob es wünschenswert wäre, dass diese Möglichkeit eine Kassenleistung würde, ein Wunsch, der sich durch das Buch zieht. Wenn man das Schicksal der Therapien betrachtet, die in den Katalog der Krankenversicherungen übernommen wurden, dürfte das Bedauern darüber, dass die professionelle Berührung das bisher überwiegend nicht geschafft hat, nicht mehr so eindeutig sein: Unsere Medizin hat einen großen Magen, welcher alles, was er aufnimmt, umwandelt in ein industrielles Produkt, welches immer gleichförmiger, immer rascher, immer billiger, unter immer größerem Druck verteilt werden soll. Unter dieser Erfahrung verändern sich die Therapien, aber auch die Ärzte und Therapeuten – nicht immer zu deren und der Patienten Vorteil. Kontrolle und Sicherheit kassenzugelassener Therapien fordern einen Preis, der so manche Therapie ihres Sinns entleeren, wenn nicht sogar in ihr Gegenteil verkehren kann.
Es sind zahlreiche Kritiken zu diesem Buch geschrieben worden, von offenkundig berührungskompetenter Seite ebenso wie von berührungsinteressierter Seite. Das Buch trifft eine wunde Stelle in unserer häufig so kalt-distanzierten Medizinwelt wie sonstigen Umwelt. So manches Mal nimmt einem die Lektüre den Atem angesichts dessen, was sich hier offenbart. Jedoch: Dieses Buch könnte sich locker – und da stimme ich mit einigen Mitrezensenten überein – in mindestens drei Büchern entfalten, die dann jeweils für sich übersichtlicher und einfacher zu lesen wären. Da wäre ein potentielles Buch über die wissenschaftlichen Grundlagen und Erkenntnisse zur Berührung, die vielleicht ein Drittel des aktuellen Buches ausmachen und so hochinteressant wie überraschend sind. Ein weiteres potentielles Buch handelte von der „Praxis der Heilsamen Berührung“, die aktuell vielleicht das zweite Drittel des vorliegenden Buches beansprucht, wobei der Bogen von der medizinischen bis hin zur sinnlich-erotischen Massage gespannt ist, von der westlichen Medizin bis hin zum östlichen Tantrismus. Man ahnt den Schatz, der hier zu heben ist – und hätte gerne mehr davon, als auf diesem engen Raum Platz finden konnte; zumal dieses Thema keine Geschwindigkeit verträgt, keine Oberflächlichkeit, zu der knapper Raum jedoch nötigt. Ein letztes potentielles Buch handelte dann von Fallbeispielen, vielleicht auch medizinischen Diagnosen und Indikationen (auch wenn ich die Medizinalisierung von Leid immer irgendwie als Gewaltakt und Verfremdung erlebe) sowie Behandlungsverläufen und individuellen Entwicklungen. Vielleicht kann das Buch auch in diesem Sinne fruchtbar werden und weitere Autoren anregen. Bis diese Fortführungen vorliegen, möge es jedem Interessierten, nicht nur Ärzten und Therapeuten, als vorläufiger und ermutigender Führer dienen.
Oktober 2019
Dr. med. Anna Elisabeth Landis, M.A.
Psychoanalytikerin
Fachärztin für Psychiatrie + Psychotherapie,
Fachärztin für Psychosomatik + Psychotherapie,
Psychoanalyse, Ärztliches Qualitätsmanagement, Medizinethik (M.A.)
Dr. Peter Ansari
Depression-Heute
https://www.depression-heute.de/rezension-beruehrung-von-mueller-oerlinghausen-und-kiebgis/
Göttinger Tagblatt
Warum Berührungen so wichtig sind
https://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Wissen/Warum-Beruehrungen-so-wichtig-sind
Berliner Zeitung
Komplementäre Therapie : Wie Berührungen gegen Krankheiten helfen
Bild.de
Wer zu wenig berührt wird, kann sterben
https://www.bild.de/wa/ll/bild-de/unangemeldet-42925516.bild.html
ZEIT Online
Komm mir nicht zu nahe
https://www.zeit.de/2018/38/beruehrung-wohlbefinden-verletzung-psychologie
Schwäbische Zeitung
Müller-Oerlinghausen - Kiebgis
https://www.pressreader.com/germany/schwaebische-zeitung-friedrichshafen/20181122/282282436344425
Schwäbische Zeitung
Die Gesellschaft leidet unter Berührungsarmut
Kurier.at
Unter die Haut: Wie wir uns mit der Welt verbinden
https://kurier.at/leben/unter-die-haut-wie-wir-uns-mit-der-welt-verbinden/400143032