Fortbildung: Berührung und Massage mit Menschen in einer Depression

Neben den kognitiven Therapien begünstigt die Berührungstherapie ein Wieder-Spüren-Können der eigenen Körperlichkeit. Der Raum zum Wieder-Empfinden öffnet sich und wird in der neuen Gegenwart sogar sprachfähig erlebt. Angst und Unruhe vermindern sich. Sehr eindrucksvoll ist, dass immer wieder depressive Menschen präzise berichten, wie ihre depressive Wahrnehmung während der Massage zum Stillstand kommt und die wieder erlebbare Lebensenergie auch einige Tage nachwirkt. So wird aus dem in Minuten gemessenen Zeitabschnitt erfüllte Gegenwart, die sich auch wieder in die Zukunft erstreckt.

Depression ist eine Körpererkrankung

Erleidet ein Mensch eine Depression, so erleidet er vor allem eine Körpererkrankung. Die angespannte Körperhaltung wird als Erstarrung in eine leibliche Enge erlebt. Panzergefühl über der Brust, Globus im Hals, diffuse, grundlose Angst sind nur einige Symptome.  Die Schwere ist vergleichbar wie eine Betondecke, die sich erdrückend auf den Körper legt. Darunter finden die Organe wenig Raum und verspannen ebenso wie die Muskulatur. Das Herz ist eingeengt, die Lunge, der Magen, der Darm. Tiefe Verspannung blockieren Wirbel und Beweglichkeit.

 

Oft ist ein Weinen nicht möglich, das die körperliche Rigidität aufweichen würde. Der Leib kapselt sich von den lebendigen Kontakten mit der Umwelt ab, die zwischenleibliche Resonanz versagt.  Dies führt zur Wahrnehmungshemmung bis zur Gefühlslähmung;  an der Welt kann sinnlich, fühlend und handeln nicht mehr teilgenommen werden. Es braucht eine enorme Willensanstrengung um das alltägliche Versorgen herzustellen. Diese drastische körperliche und dann seelisch-geistige Veränderung kostet dem Körper enorme Energie. Oft veränderte sich der Körper und die Ausstrahlung eines Menschen, der von einer depressiven Episode gefangen wird, innerhalb weniger Wochen zu einer leblosen, ausgezehrten Gestalt in schwerem Leid.

 

Eine Massagemethode, die die biologischen und neurologischen Fähigkeiten von Berührung nutzt, ist eine effektive Begleitung. Dafür braucht es eine entsprechende Herangehensweise:

  • körperbezogene Gesprächsführung
  • Technik der Psychoaktiven Massage
  • Wissen über die biologischen und neurologischen Zusammenhänge von Berührung-Haut-Gehirn
  • professionelles, zuverlässiges Begleiten
  • Geduld und Zeit

 

Hier erfahren Sie mehr zum Thema: Psychoaktive Massage und Depression

Hier finden Sie das Angebot zum Seminar Berührungsmedizin am Beispiel der Psychoaktiven Massage nach GMK® mit Menschen in einer Depression


Inhalt der Fortbildung

Vortrag

  • Prof. Müller-Oerlinghausen: Die Depression aus psychiatrischer Sicht / Körpererkrankung Depression

 

Theorie:

  • Depression als sichtbare Körpererkrankung
  • Die verschiedenen "Bilder" der Depression
  • Körperbild und Wahrnehmung
  • Kann ich muskulär arbeiten?
  • Welchen Berührungsfocus lege ich?

Praxis:

  • Psychoneuroimmunologie
  • Vorgespräch: Wie gestalte ich mein Vorgespräch
  • Sprachhygiene: Wortwahl
  • Interozeption
  • die langsame Streichung
  • C-taktile Nervenfelder
  • Massage komplett
  • Nachgespräch: Wie gestalte ich mein Nachgespräch

Voraussetzung für die Teilnahme ist eine abgeschlossene Massageausbildung.

Das Seminar kann auch als Einstiegsmöglichkeit für die Ausbildung in der Psychoaktiven Massage nach Gabriele Mariell Kiebgis® genutzt werden.


Kursdaten

Termin: folgt

 

Ort:  Kloster Heiligkreuztal

 

Kursgebühr:

560,00 € zzgl. der gesetzl. MwSt.

(ohne Unterkunft und Verpflegung)

 

Es gelten folgende Stornogebühren:

  • Am Tag des Seminarbeginns: 100% der gebuchten Leistung
  • 1 bis 14 Tage vor Seminarbeginns 80%
  • 15 bis 21 Tage 60%
  • ab 22 Tage vor Seminarbeginn 50 % der gebuchten Leistung

Anmeldung & Informationen

Anmeldung gerne über das Kontaktformular oder rufen Sie mich an unter 
+49 (0)171 2838 597

Leitung

Gabriele Mariell Kiebgis

Gabriele Mariell Kiebgis

Massage- & Körpertherapeutin