Mariell Kiebgis
Seit 46 Tagen habe ich nicht mehr händisch gearbeitet. Langsam werde ich grantig. Als Massagetherapeutin bekommen ich und meine Klienten normalerweise viele, viele Inputs, die den Hormonaushalt bestens bei Laune halten.
Und die Umarmungen im Tango sind auch weg, seit mehr als 46 Tagen!
Dabei zeigen neuere Studien, dass ein ungenügendes Maß an Berührungen im Erwachsenenalter weitreichende Implikationen für die öffentliche Gesundheit, die Gesundheit von Familien und die Lebensqualität von Erwachsenen insgesamt hat (M. Changaris). Was also in Zeiten mit Covid-19 zur Emotionsregulierung tun?
Emotionsregulation unterliegt dem Grundgedanken, dass unser Gefühlsleben wie ein Thermostat funktioniert und sich permanent Veränderungen in der Umwelt anpasst. Wenn jemand uns anschreit (was mir hoffentlich nicht bei noch längerer Arbeitspause passiert), mobilisiert unser Körper eine Abwehrstrategie, indem Wut ausgelöst wird. Vieles in uns wird sich bemühen, uns verstehen zu helfen, warum die andere Person uns anschreit und wie wir unserer Wut effektiv kanalisieren können. Wie bei einem Thermostat gibt es verschiedene Einstellungen und unzählige Möglichkeiten, wie unser Gefühlsleben gestört werden und sich festfahren kann. Was also in Zeiten mit Covid-19 zur Emotionsregulierung tun? Oder begegnen wir gar keinen Menschen die uns anschreien könnten?
Was geschieht dann mit unseren Hormonhaushalten? Tag 47 bringt Aufklärung?